Donnerstag, 18. August 2011

Grenzenlose Freiheit

Hiermit sind die Grenzen des Internets bestätigt. Denn egal wie viele Fotos ich in diesem Blog poste oder wie viele schwärmerische Ausdrücke ich verwende: Island muss man mit eigenen Augen gesehen haben!

Um diesen Blog nicht völlig ad absurdum zu führen, werde ich trotzdem versuchen, einen Eindruck zu vermitteln. Also los:

Hoffnungsloses Unterfangen: Ein bis zwei Reiter versuchen, eine Herde von 30 freilaufenden Pferden in Bewegung zu halten.

Mein Job: hinter der Herde von etwa 30 freilaufenden Pferden herzureiten und sie daran zu hindern, Unfug zu machen.

Die Erfolgschancen: gering. Denn irgendeiner beschließt immer, auszureißen, eigenmächtig die Straße zu überqueren oder einfach stehenzubleiben, um zu grasen. Davon lassen sich die anderen dann gern anstecken.

Ich brülle mir also den ganzen Tag die Kehle wund, um die Viecher anzutreiben. Zum Glück versteht hier niemand die vielen deutschen Schimpfwörter, die unkontrolliert aus meinem Mund kommen.


So soll es nicht sein: Die halbe Herde läuft auf der Bundesstraße, wo reichlich Autos verkehren.

Das Prinzip: Wir reiten etwa zwei Stunden im strammen Tölt (oder Galopp, falls ich ein loses Pferd einholen muss), dann werden die Pferde in kleine Paddocks getrieben, die alle paar Kilometer am Straßenrand stehen. Pferdeparkplätze quasi.


Mein Schimmel war vom Ritt so begeistert, dass er mir auf dem Pferdeparkplatz die Zähne zeigt.

Nach einer kurzen Pause geht der Chef in die Herde und greift neue Pferde heraus. Trense rauf, Sattel drauf, weiter geht's mit einem frischen reitbaren Untersatz. Romantische Tätigkeiten wie Putzen oder Hufe auskratzen sind hier nicht angesagt.

Dafür aber beste Ausblicke und ein Gefühl grenzenloser Freiheit...


Ein kurzer Halt am Fluss, um die Pferde trinken zu lassen...

... mündet für mich in die Herausforderung, sie mit lautem Gekreische von Wasser und Gras wieder wegzujagen.

Nach 30 munteren Kilometern an einer Bundesstraße inklusive Baustellen, Lastwagen und vielen fotografierenden Touristen erreichten wir schließlich die Highlands. Dort gab es endlich ein Badezimmer. Der Blick in den Spiegel war allerdings gruselig.


Reiten macht nicht nur müde und hungrig, sondern auch sehr, sehr schmutzig.



Zum Hintergrund: Wer sich als aufmerksamer Leser wundert, dass ich schon wieder im Internet rumhänge: Meine Informationen zur Tour waren nicht ganz vollständig. Wir schlafen nur die kommenden beiden Nächte in Unterkünften in den Bergen. Gestern und heute sind wir abends wieder nach Hause gefahren, nur die Reittouristen haben am Zielort übernachtet.



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