Mittwoch, 8. Juni 2011

Flaschenkind

Kaum in Dänemark angekommen, habe ich prompt ein Kind bekommen. Ein echtes Baby aus Fleisch und Blut, mit blondem Fell und vier Hufen. Paso-Stute Noella hatte zwölf Stunden vor meiner Ankunft ein Fohlen bekommen, das nach der schweren Geburt aber nicht trinken wollte. "Toll, dass du da bist - du kannst gern gleich die Nachtschicht übernehmen", hieß es also zur Begrüßung.

Na klar, man hat ja sonst nichts zu tun um ein Uhr nachts. Und um vier Uhr morgens. Und dann wieder um sieben Uhr morgens, denn so ein Pferdebaby muss in etwa so regelmäßig gefüttert werden wie ein neugeborener Zweibeiner. Und die Mutterstute gemolken werden - irgendwo muss der Zaubertrank zum Groß-und-stark-werden ja herkommen. Wenn der kleine Kerl einem aber entgegen wiehert und endlich an der Flasche saugt, entschädigt das für so einiges.

Und das Beste: Die Mühe hat sich gelohnt. Noch am Montag sah es so aus, als würde der kleine Hengst nicht überleben. Apathisch lag er im Stroh und ließ sich nur zu etwas Zuckerwasser überreden. Am Dienstag machte er seine ersten Schritte im Hof, am Mittwoch trank er plötzlich wie von selbst an den Zitzen seiner geduldigen Mutter. "Ein fantastischer Tag", wie sein Besitzer zusammen fasste.

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